Alex Tank 18 Loch zwischen Himmel und Hölle

Der junge Snowboarder & Filmproduzent Alex Tank ist Gewinner des letzten King of Greens Event im Arosa Resort Bad Saarow, bekennender Vice Golf Fan und mit großartigem Humor ausgestattet. Wir haben den jungen Bayern getroffen und mit ihm geflucht und gefeiert – eine normale Runde Golf mit Alex Tank.

 

Bekannt aus Snowboard und Film wissen nur wenige von der Golfleidenschaft des jungen Allgäuers. Im Interview gibt Alex Einblicke in seinen Alltag, die Parallelen zwischen Snowboard und Golf, und die Bedeutung von Golf für ihn und warum er Golf und Elite nicht in einem Satz hören will.

Vice Golf: Alex, Du bist passionierter Snowboarder – wie sieht für Dich ein Tag im Winter aus?
Alex: Kein Tag ist wie der andere, aber wenn man nicht gerade an einem Filmprojekt am kalten Arsch der Welt arbeitet, schnappt man sich seine besten Jungs, probiert zur Halbtageskarte am Berg zu sein und geht optimalerweise im Sulzschnee im Pullover heizen, bis die Beine abfallen, um dann zurück zu Hause bei einem gemeinsamen Abendessen in der Wärme den Tag ausklingeln zu lassen. Naja, das war jetzt eher die Traumvorstellung…(lacht)

Wie kamst Du zum Golfsport?
Als ich 11 Jahre alt war, hat mein Papa mich mal auf den Golfplatz mitgenommen, anscheinend hatte ich seiner Ansicht nach ein bisschen Talent – und folgerichtig immer Spaß an der Sache.

Neben Golf & Snowboard: Wie sieht Deine Freizeitbeschäftigung aus, wenn Du Zeit hast?
Da man als Snowboarder im Sommer gezwungenermaßen viel Freizeit hat, bleibt auch viel Zeit für Fotografie, Freundin, Lesen, Studieren, Kicken, Skaten und die anderen schönen Seiten des Lebens, eben Golf.


Was fasziniert Dich heute am Golfsport?
Dieser ewige Kampf mit sich selber und den Bedingungen. Das Verzweifeln an sich selber, aber auch einfach mal weg vom Alltag zu sein – vier Stunden Handy aus und damit einfach kurz mal „off the grid“.  Da ja der nächste Schlag immer der wichtigste ist, kann man gar nicht aufhören. Sobald ein Ball so fliegt, wie man sich das vorstellt, wird man süchtig. Postwendend folgen 10 Bälle, die im Nirvana landen, man ist stocksauer, will den Schläger am liebsten in den angrenzenden See schmeißen, aber trifft völlig unerwartet dann doch wieder einmal den Ball so wie man sich das vorstellt und schon ist man wieder beseelt. Himmel und Hölle sind so schön nah bei einander im Golf.

Die Ruhe bei einer schnellen Abendrunde im Sonnenuntergang. Es gibt viele Sachen die Golf für mich reizvoll machen. (Alex Tank)

Was stört Dich am Golfsport?
Grundsätzlich ist es vor allem in Deutschland das spießige Image, das an Golf heftet. Wenn man das ausblendet, erkennt man auch, dass Golf viel mehr zu bieten hat. Grundsätzlich stört mich aber die Perversion, die Golf mit sich bringt. Ich habe einmal eine Golfreise nach Ägypten gewonnen und habe auf einem Platz mitten in der Wüste gespielt. Während die einheimische Bevölkerung kaum Zugang zu Trinkwasser hatte, spielten die Touristen auf einem bewässerten Golfplatz mitten im Nichts. Die Perversion dieser Dekadenz hat mir aufgezeigt, dass ich gerne in Zukunft mehr Zeit auf Plätzen verbringen würde, die in die Natur eingebettet sind. Künstlich hochgezogene Golfplätze in der Wüste braucht kein Mensch.

Hast Du Vorbilder im Golf?
Mit Sicherheit Arnold Palmer, weil er Golf in den USA vom elitären Sport für die weiße Oberschicht zu einem Breitensport auch für untere Schichten geformt hat, indem er sich immer für Public Courses ausgesprochen hat, auf denen jeder spielen darf.

In Deinem Traum-Vierer-Flight spielst Du mit…
…Hunter S. Thompson, weil er Lucy in the Sky im Gepäck gehabt hätte; John Daly, damit auch Abschläge von Bierdosen nicht zu kurz kommen und Rafa Cabrera Bello, denn irgendeiner muss ja seriös wirken (lacht).

Eine Verbindung zwischen Golf und Snowboard wirkt auf den ersten Blick schwer – wo siehst Du die Parallelen?
Ich könnte jetzt probieren, irgendwelche Gemeinsamkeiten an den Haaren herbeizuziehen, aber eigentlich haben die beiden Sportarten nicht viel gemein. Einzig der Fakt, dass man den Fehler nie bei jemand anderem suchen kann. Ob du den Absprung auf dem Brett verschläfst oder den Abschlag ins Nirvana schlägst, liegt an Dir – da muss man sich am Ende selber stellen.

Die Snowboardsaison steht vor der Tür – worauf freust Du Dich besonders?
Das dauert zwar noch etwas, aber ganz klar die Atagge Demo Anfang April. Kein Wettkampf und keine VIP-Bändchen – jeder ist eingeladen und soll sich einbringen. Man baut zusammen einen tollen Park und zelebriert dann bei Bier und BBQ das Gemeinsame. Das wird der beste Tag des Jahres!

Mit wem trägst Du die größten „Battles“ auf der Piste aus?
Battlen ist eigentlich nicht so mein Ding. Außer beim Highest Ollie Contest: Da wird aus Spaß bitterer Ernst, wenn es um jeden Zentimeter geht!

Deine kurioseste Snowboard-Geschichte…
… darf ich nicht erzählen (lacht)

Abschließend: Wie schauts bei Dir zu Hause aus – eigene Wohnung oder WG?
Ich wohne mit meiner Freundin in der tollsten Hippe-WG mit allem was das Herz begehrt. Ein Hund fehlt vielleicht noch…

Vielen Dank für das Gespräch!